- Grosz
- Grosz 〈[
grɔ̣ʃ] m.; -, -y〉 poln. Münze, 1/100 Złoty [poln. <tschech. groš; <mlat. (denarius) grossus „dicker (Dinar)“; verwandt mit Groschen]
* * *
Untereinheit der Währung in Polen (= 0,01 Zloty).* * *
IGroszGrosz[grɔs], George, eigentlich Georg Ehrenfried Grosz, Maler und Grafiker, * Berlin 26. 7. 1893, ✝ Berlin (West) 6. 7. 1959; ausgebildet an der Dresdner Akademie und an der Kunstgewerbeschule in Berlin bei E. Orlik. Ab 1917 arbeitete er wiederholt zusammen mit J. Heartfield (Gestaltung der Zeitschrift »Neue Jugend«, Collagen, Fotomontagen u. a.). Als Mitbegründer der Berliner Dadagruppe (1918) war er entscheidend an der Dadabewegung beteiligt. In Gemälden und besonders in krassen Karikaturen, die zum Teil als Mappenwerke veröffentlicht wurden, entlarvte Grosz soziale Missstände der Weimarer Republik und verspottete Bourgeoisie, Kirche, Kapitalismus und Militarismus. Er wurde neben O. Dix Hauptvertreter der veristischen Richtung der Neuen Sachlichkeit. Seine Porträts zeichnen sich durch ihre psychologische Schärfe aus. Er illustrierte Werke von H. Ball, B. Brecht, R. Huelsenbeck, F. Jung, E. Toller, H. Kesten u. a. 1932 erhielt Grosz einen Lehrauftrag in New York, und ab 1933 lebte er, in Deutschland als »entartet« verfemt und ausgebürgert (1938), in den USA. 1938 wurde er amerikanischer Staatsbürger. Er gab seine klassenkämpferische Haltung auf und unterrichtete an verschiedenen Kunstschulen. Neben »apokalyptischen Bildern« (auch »Höllenbildern«), in denen er sich mit Untergang und Tod auseinander setzte, malte er v. a. Akte, Landschaften und Stillleben. 1946 erschien seine Autobiographie »A little Yes and a big No«. Wenige Wochen vor seinem Tod ließ er sich wieder in Berlin nieder.Werke: Deutschland, ein Wintermärchen (1917-19; verschollen); Porträt Max Herrmann-Neiße (1925; Mannheim, Städtische Kunsthalle); Stützen der Gesellschaft (1926; Berlin, Nationalgalerie); Selbstporträt als Warner (1926; Berlin, Privatsammlung); Frieden II (1946; New York, Whitney Museum of American Art).Grafische Zyklen: Gott mit uns (1920); Das Gesicht der herrschenden Klasse (1921); Abrechnung folgt! (1923); Ecce Homo (1923); Der Spießerspiegel (1925); Über alles die Liebe (1930).Ausgabe: Briefe, herausgegeben von H. Knust (1979).A. Dückers: G. G. Das druckgraph. Werk (1979);G. G., bearb. v. S. Sabarsky, Ausst.-Kat. (a. d. Engl., 1986);G. G., Berlin - New York, hg. v. P.-K. Schuster, Ausst.-Kat. Neue Nationalgalerie Berlin u. a. (1995);R. Schlichter: Die Verteidigung des Panoptikums. Autobiogr., zeit- u. kunstkrit. Schriften sowie Briefe, 1930-1955, hg. v. D. Heisserer (1995).* * *
Universal-Lexikon. 2012.